Roxana ist eine 25-jährige Buchhalterin, Mutter und ein ehemaliges Kind der Fundatia JOYO. Das Team in der Casa Florian hat ihr ermöglicht, ihren Träumen Stück für Stück näher zu kommen.
Roxana* ist eine ehrgeizige junge Frau voller Energie. Die Fünfundzwanzigjährige ist Buchhalterin und Mutter. Und das Team in der Casa Florian hat ihr ermöglicht, ihren Träumen Stück für Stück näher zu kommen. Meine Mutter Regula, Vorständin des Fördervereins JOYO Schweiz, und ich führen während unserem Besuch in Bukarest ein Gespräch mit ihr.
Wir treffen Roxana in der Casa Florian, und freuen uns, dass sich ein ehemaliges Kind der Fundatia JOYO bereit erklärt hat, mit uns ein Gespräch zu führen. Nach kurzem gegenseitigen Beschnuppern, einigen wir uns darauf, dass wir es zuerst auf Englisch versuchen. Schon einer der ersten Sätze machen klar, was für eine grosse Rolle die Fundatia JOYO im Leben von Roxana gespielt hat. „Casa Florian ist wie eine Familie für mich. Wir konnten Dinge tun, die wir zuhause nicht gekonnt hätten. Nicht nur Hausaufgaben […] sondern sie halfen uns wirklich bei allem was wir brauchten!“
Erst gegen Ende des Gesprächs erzählt sie uns von ihrer Geschichte, die bedrückend beginnt und inspirierend weitergeht. Roxana’s Mutter starb als sie noch ein Kind war, der Vater konnte die Familie kaum über Wasser halten. Hier kommt die Fundatia JOYO ins Spiel, die neben der schulischen Unterstützung versucht, die Absenz der Mutter so gut wie möglich zu kompensieren. Es ist beeindruckend, welche Zuversicht und Positivität Roxana allen Widrigkeiten zum trotz an den Tag legt und sich unbeirrt ihren Weg bahnt.
Es stellt sich rasch heraus, dass Roxana so viel zu erzählen hat, dass Englisch nicht die richtige Sprache ist. Adriana, die Direktorin der Fundatia JOYO, kommt als Übersetzerin hinzu und vervollständigt unser Frauenquartett. Immer wieder muss sie Roxana bremsen, damit sie mit dem Übersetzen nachkommt, so sehr sprudelt es aus ihr heraus. Ich bin froh, dass wir uns für diesen Weg entschieden haben, denn auch wenn wir kaum Rumänisch verstehen, kommt Roxanas Lebendigkeit doch sehr gut rüber. Sie erinnert sich sehr gerne zurück an die Zeit in der Casa Florian. Besonders gefallen haben ihr das Singen und Tanzen bei diversen Vorführungen. Weitere Highlights waren das jährliche Weihnachtsgeschenk und Exkursionen ans Meer oder in die Berge, welche ohne die Hilfe der Casa Florian unmöglich gewesen wären. Einzig die nicht so folgsamen Kinder, die ihre Konzentration beim Lernen beeinträchtigten, nennt sie als störend.
Regula erkundigt sich regelmässig, ob Roxana noch viele der Aktivitäten ausübt, die ihr in der Casa Florian so sehr gefallen haben. Doch leider hat Roxana wenig Freizeit neben ihrem Job und ihrem dreijährigen Kind. Etwas hat sie sie jedoch beibehalten: grosse Träume! Roxana sagt von sich selbst, dass sie schon als kleines Kind immer ambitioniert war und stets danach strebte, ihre Situation noch zu verbessern. Sie ist zurecht stolz auf sich, sagt jedoch auch, dass man immer noch Luft nach oben hat. Sie würde gerne mehr reisen können und schliesst es nicht aus, sich irgendwann selbständig zu machen. Ihre grösster Traum ist es jedoch, eines Tages selbst anderen zu helfen, so wie ihr geholfen wurde. Danke, Roxana!
*Name geändert