Die Fundatia JOYO bescherte Petre und seiner Familie zum ersten Mal seit Langem etwas Hoffnung. Sie erhielten soziale und psychologische Beratung, eine warme Mahlzeit und endlich passende Kleidung!
Der 16-jährige Petre und seine sieben Geschwister leben in einer einfachen, armen Familie. Trotz der Bemühungen seiner Eltern war er kurz davor, die Schule „hinzuschmeißen”: kein Geld für Schulsachen, Mobbing in der Klasse, Aushilfsarbeiten für die knappe Familienkasse. „Als die Familie uns um Hilfe bat, war ihre Lage verzweifelt”, erinnert sich Sozialassistentin Manuela. Nur der Vater versuchte, mit seinem Job in einem Möbellager die Familie mit ihren acht Kindern über Wasser zu halten – die Mutter war chronisch krank und nicht mehr arbeitsfähig. Oft aßen die Eltern nur, was die Kinder ihnen übrig ließen, und die Mutter nähte mit bescheidenen Kenntnissen die Kleider der älteren für die jüngeren Geschwister um.
Als „Nesthäkchen” hatte Petre niemals neue Kleidung und eigene Schuhe. Natürlich ist es normal, dass jüngere Geschwister einen Pullover von der Schwester oder dem Bruder „erben”, doch nach mehreren „Runden” war die Kleidung zerschlissen, löchrig und fast unbrauchbar. „Ich erinnere mich, dass Petre mit viel zu grosser Kleidung vor uns stand. Sie war mindestens zwei Nummern zu groß und abgetragen; es waren die Sachen seiner älteren Brüder”, berichtet Manuela weiter.
Durch das knappe Einkommen konnte die Familie kaum überleben, und oft drohten die Stadtwerke, Strom und Wasser abzuschalten. Hinzu kamen Mietrückstände; jederzeit konnte der Eigentümer vor ihrer Tür stehen und den Mietvertrag kündigen. Schulausrüstung und Nachhilfe für die Kinder standen somit ganz unten auf der Liste.
Die Unterstützung durch die Fundatia JOYO bescherte ihnen zum ersten Mal seit Langem etwas Hoffnung. Engpässe bei ausstehenden Rechnungen wurden überbrückt, und die Leistungen Petres und seiner Geschwister in der Schule stabilisierten sich. Im sozialen Tageszentrum „Casa Florian” kümmerte sich das Team um soziale und psychologische Beratung, mittags gab es eine warme Mahlzeit und einen Nachtisch, und endlich gab es passende Kleidung! In der Schule hatten er und seine Geschwister nun richtige Schreibblöcke und Stifte, und im Sommer ging es gemeinsam mit anderen Kindern ins Sommercamp.
Petre besucht nun die 11. Klasse, doch vor Kurzem ereilte die Familie ein schwerer Schlag: Corona nahm ihm und seinen Geschwistern die Mutter; nun ist die Familie fast auf sich alleine gestellt. „Er droht, in eine Depression zu verfallen und wir geben unser Bestes, ihm und seinen Schwestern und Brüdern zur Seite zu stehen”, betont Sozialassistentin Manuela. Das Team im Tageszentrum steht ihnen in der Trauer zur Seite. Mit Hilfe der Fundația JOYO schafft er es eines Tages hoffentlich, die schwere Situation zu ertragen und mit dem Verlust umzugehen. „Wir werden alles dafür tun, dass der begabte Junge in der Schule weiter Erfolge hat, sein Abitur macht und danach hoffentlich einen Job findet“, fügt auch Manuela hinzu. „Wir sind weiter bei ihm und versuchen, diesen schweren Weg so erträglich wie möglich zu gestalten.“